Grußwort Superintendentin Katrin Göckenjan

Vom „Sterbeglück“ sprach sie* in den letzten Wochen und Monaten ihres Lebens. Sie meinte damit ein fein gesponnenes Netz an Menschen, die da waren. Die mit ihr lachten und weinten. Die ihre Hand hielten und still waren, als es nichts mehr zu sagen gab.

Nur selten kann so vom Sterben - als von einem „Glück“ - erzählt werden. Meist ist es traurig, manchmal unversöhnt. Oft ist es kaum auszuhalten. Es kann sich endlos hinziehen und qualvoll sein. Sterben ist schwer. Für die, die den letzten Weg gehen und für die Familien, Freundinnen und Freunde, die zuerst mitgehen und dann zurückbleiben.

Was wir füreinander tun können, ist da sein. Da bleiben. Für einen Moment der Erleichterung sorgen. Wir können Mut machen, Schönes und Schweres zur Sprache zu bringen. Wir können Klagen und Schmerzen zulassen. Wir können von der eigenen Hoffnung erzählen auf ein gutes Leben bis zuletzt und auf das, was dann kommt. Wir können beten. Miteinander. Füreinander. Damit am Ende das Zeitliche gesegnet werden kann.

Als Evangelische Kirche sehen wir unseren Auftrag darin, Menschen beizustehen, besonders dann, wenn sie an die Ränder des Lebens gekommen sind.

Ein fein gesponnenes Netzwerk aus ärztlichen, pflegerischen und seelsorglichen Fachleuten der Kirche und ihrer Diakonie stehen bereit, um gemeinsam für Sie, die Menschen auf der letzten Wegstrecke des Lebens und Ihre Angehörigen da zu sein. Egal, woher Sie kommen, ob oder wie Sie selbst glauben: Sie können sich auf unseren Beistand verlassen.

Möglich wird all das durch den Einsatz vieler Ehrenamtlicher. Nach einer intensiven Ausbildung stellen sie ihre Zeit, ihr Wissen und ihre Erfahrung, ihre Liebe und ihre Hoffnung den Menschen zur Verfügung, die den Hospizdienst brauchen.

Möge der ambulante Hospizdienst in Oer-Erkenschwick dazu beitragen, dass Menschen umsorgt, behütet und begleitet leben können – bis zuletzt.

Ihre

Katrin Göckenjan, Superintendentin Evangelischer Kirchenkreis Recklinghausen

*Luise Schottroff, 1934 – 2015